Trauermücken vermeiden!
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Trauermücken beim Cannabisanbau vermeiden – So schützt du deine Pflanzen effektiv
Trauermücken (Sciaridae) sind kleine, lästige Schädlinge, die besonders bei Indoor-Cannabisanbauern gefürchtet sind. Ihre Larven können die Wurzeln junger Pflanzen schädigen, das Wachstum hemmen und in schlimmen Fällen sogar zum Absterben der Pflanzen führen. Doch keine Sorge: Trauermücken sind kein unvermeidbares Übel! In diesem Blog erklären wir, warum Trauermücken in Cannabis-Erde auftreten, wie du sie mit Perlit und anderen Methoden effektiv vermeiden kannst und welche präventiven Maßnahmen langfristig helfen. Mit den richtigen Strategien bleibt dein Grow frei von diesen Plagegeistern.
Warum tauchen Trauermücken in Cannabis-Erde auf?
Trauermücken sind winzige, schwarzgraue Fliegen, die sich besonders in feuchten, organischen Substraten wohlfühlen. Sie legen ihre Eier bevorzugt in feuchte Erde, wo die Larven nach dem Schlüpfen organische Stoffe und Wurzeln fressen. Besonders häufig treten sie auf, wenn:
Die Erde zu feucht ist: Übermäßiges Gießen oder schlechte Drainage schaffen ideale Bedingungen für Trauermücken.
Die Erde minderwertig ist: Billige Blumenerde, besonders mit hohem Kompost- oder Torfanteil, kann bereits Larven oder Eier enthalten.
Die Lagerung unsauber ist: Offen gelagerte Erde oder Erde in feuchten Räumen zieht Trauermücken an.
Sie von außen kommen: Offene Fenster, neue Pflanzen oder ungeschützte Lufteinlässe in der Growbox können Trauermücken einschleppen.
Wichtig: Nicht jede Cannabis-Erde ist automatisch mit Trauermücken infiziert. Hochwertige, sterilisierte Erde und gute Anbaupraktiken reduzieren das Risiko erheblich. Doch selbst in einem sauberen Setup können Trauermücken durch äußere Faktoren auftreten. Deshalb ist Prävention der Schlüssel.
Wie kann Perlit helfen, Trauermücken zu vermeiden?
Perlit ist ein vulkanisches Gestein, das in der Gartenwelt als Bodenverbesserer geschätzt wird. Es ist leicht, steril und verbessert die Drainage. Beim Kampf gegen Trauermücken ist Perlit besonders effektiv, weil es die Eiablage erschwert. So nutzt du Perlit richtig:
Als Abdeckschicht:
Bedecke die Oberfläche deiner Cannabis-Erde mit einer 1–2 cm dicken Schicht Perlit. Trauermücken bevorzugen feuchte, organische Oberflächen, um ihre Eier abzulegen. Perlit hält die Oberfläche trocken und bildet eine physikalische Barriere, die das Eindringen der Mücken erschwert.
Achte darauf, dass die Schicht gleichmäßig verteilt ist und regelmäßig erneuert wird, falls sie durch Gießen oder Bewegung verrutscht.
Alternativen wie Sand, Kies oder Blähton funktionieren ähnlich, sind aber oft schwerer und weniger drainierend.
Als Beimischung:
Mische Perlit (20–30 % des Substrats) direkt in die Erde, um die Drainage zu verbessern und Staunässe zu verhindern. Eine lockere, gut durchlüftete Erde ist weniger attraktiv für Trauermücken, da sie Feuchtigkeit schlecht speichert.
Kombiniere Perlit mit Kokosfasern oder hochwertiger Blumenerde für optimale Ergebnisse.
Vorteile von Perlit:
Es ist steril und enthält keine organischen Stoffe, die Trauermücken anziehen könnten.
Es ist kostengünstig, leicht zu beschaffen und einfach anzuwenden.
Es fördert die Wurzelgesundheit, indem es die Belüftung verbessert und Wurzelfäule vorbeugt.
Weitere Maßnahmen zur Vermeidung von Trauermücken
Perlit ist ein großartiger erster Schritt, aber für maximalen Schutz solltest du eine Kombination aus präventiven Maßnahmen anwenden. Hier sind die besten Strategien:
Überwässerung vermeiden:
Gieße nur, wenn die obersten 1–2 cm der Erde trocken sind. Nutze den „Lifting-Test“: Hebe den Topf an – wenn er leicht ist, braucht die Pflanze Wasser; wenn er schwer ist, warte noch.
Gieße von unten über den Untersetzer, um die Erdoberfläche trocken zu halten. Dies macht sie für Trauermücken unattraktiv.
Verwende Töpfe mit guten Abflusslöchern und stelle sicher, dass überschüssiges Wasser abfließen kann.
Hochwertige, sterilisierte Erde verwenden:
Kaufe hochwertige Anzuchterde von vertrauenswürdigen Herstellern, idealerweise mit Perlit oder Kokosfasern gemischt. Achte auf Bezeichnungen wie „sterilisiert“ oder „schädlingsfrei“.
Wenn du unsicher bist, kannst du neue Erde sterilisieren: Erhitze sie im Backofen (20 Minuten bei 200 °C) oder in der Mikrowelle (7 Minuten auf höchster Stufe). Beachte, dass dies nützliche Mikroorganismen abtöten kann, die für die Pflanzengesundheit wichtig sind.
Lagere Erde in geschlossenen Behältern an einem trockenen, kühlen Ort, um ein Einschleppen von Schädlingen zu verhindern.
Verbesserte Belüftung und Luftzirkulation:
Stelle Ventilatoren in deiner Growbox auf, um die Luftzirkulation zu fördern. Dies hält die Erdoberfläche trockener und reduziert die Luftfeuchtigkeit, die Trauermücken lieben.
Schneide buschige Pflanzen regelmäßig, um die Luftzirkulation um die Basis der Pflanzen zu verbessern.
Gelbtafeln und biologische Bekämpfung:
Gelbtafeln: Platziere Gelbsticker in der Erde, um adulte Trauermücken zu fangen. Sie helfen, einen Befall frühzeitig zu erkennen, und reduzieren die Anzahl der eierlegenden Mücken.
SF-Nematoden: Diese biologischen Helfer (Steinernema feltiae) sind mikroskopisch kleine Fadenwürmer, die Trauermückenlarven in der Erde parasitieren. Sie sind chemiefrei, sicher für Pflanzen und Menschen und sehr effektiv. Mische sie präventiv in die Erde oder gieße sie mit dem Gießwasser auf.
Neemöl: Verdünntes Neemöl (5 ml pro Liter Wasser) kann auf die Erde gesprüht werden, um Larven und adulte Mücken zu stören. Verwende es nicht während der Blütephase, um Rückstände an den Blüten zu vermeiden.
Schutz vor äußeren Quellen:
Bringe Fliegengitter oder Netzstrümpfe an den Lufteinlässen deiner Growbox an, um das Eindringen von Trauermücken zu verhindern.
Kontrolliere neue Pflanzen, Stecklinge oder Erde gründlich, bevor du sie in den Anbauraum bringst.
Halte deinen Anbauraum sauber und entferne abgestorbenes Pflanzenmaterial, das Trauermücken anziehen könnte.
Was tun bei einem akuten Befall?
Falls Trauermücken trotz aller Vorsicht auftreten, handle schnell:
Identifizieren: Gelbsticker zeigen dir, ob Trauermücken vorhanden sind. Kontrolliere die Erde auf kleine, weiße Larven.
Trocknen lassen: Lasse die oberste Erdschicht vollständig austrocknen, um die Larven zu töten. Achte darauf, dass die Pflanzen nicht zu sehr leiden.
Nematoden einsetzen: SF-Nematoden sind die effektivste biologische Lösung. Sie wirken innerhalb weniger Tage.
Perlit oder Sand auftragen: Decke die Erde sofort mit Perlit oder Sand ab, um weitere Eiablage zu stoppen.
Gelbtafeln verstärken: Erhöhe die Anzahl der Gelbsticker, um die adulten Mücken zu fangen.
Fazit: Ein sauberer Grow ohne Trauermücken
Trauermücken sind ein häufiges, aber vermeidbares Problem beim Cannabisanbau. Mit einer Kombination aus Perlit als Abdeckung, sparsamer Bewässerung, hochwertiger Erde und biologischen Hilfsmitteln wie Nematoden kannst du dein Setup schädlingsfrei halten. Wichtig ist, konsequent zu sein: Kontrolliere neue Materialien, halte die Growbox sauber und achte auf gute Belüftung. So schützt du deine Cannabis-Pflanzen und sicherst dir eine gesunde Ernte.